Gregorianischer Choral

Gregorianischer Choral (Gregorianik, Plainchant, Cantus planus) – das ist der einstimmige, unbegleitete, liturgische, d.h. gottesdienstliche Gesang der christlichen Kirche des Abendlandes in der lateinischen Originalsprache. Im engeren Sinne versteht man unter dem Begriff die Gesänge, die in den Quellen des 10. bis 12. Jh. überliefert wurden. Der Gregorianische  Choral ist zugleich die älteste schriftlich überlieferte Musik West- und Mitteleuropas. Der Kernbestand des Repertoires wurde im dritten Quartal des 8. Jh. aus Rom ins Frankenreich übertragen. Ob dabei eine stärkere Umarbeitung der Melodien stattgefunden hat, ist neuerdings wieder strittig. Der Name bezieht sich auf Papst Gregor den Großen (- 604), er wurde aber erst nach 800 gebräuchlich.
 

*Bernhard K. Gröbler,    Einführung in den Gregorianischen Choral,   2. Auflage, Jena 2005,   114 S. Text,  60 S. Abb. und Tabellen.    ISBN 3-938203-09-9